Die Osteopathie ist eine äußerst wirksame ganzheitliche Behandlungsmethode, die vom Therapeuten detaillierte Kenntnisse in Anatomie, Biochemie und Physiologie des menschlichen Körpers verlangt, sowie ein tief greifendes Verständnis ihrer Wechselwirkungen. Die Osteopathie geht davon aus, dass alle Lebensfunktionen im menschlichen Körper genau aufeinander abgestimmt sind.
In England und Frankreich bereits seit Jahrzehnten etabliert, fasste die Osteopathie wegen ihrer verblüffenden Therapieerfolge auch in Deutschland seit den 90iger Jahren zunehmend Fuß. Der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still, der Begründer der Osteopathie im 19. Jahrhundert, fand in seinen Forschungen folgendes heraus:
Wenn der menschliche Körper in bestimmten natürlichen Bewegungen eingeschränkt ist – gemeint sind nicht nur Muskel- und Gelenkbewegungen, sondern auch solche der inneren Organe wie z. B. des Darmes, der Lunge, der Rückenmarksflüssigkeit oder der Schädelknochen – schwächt dies häufig nicht nur die betroffene Gewebestruktur, sondern beeinträchtigt auch die Funktion anderer innerer Organe oder Gelenke und umgekehrt. Man spricht hier von so genannten Fernwirkungen über Faszienbänder, Gefäß- und Nervenbahnen.
Beispiele:
- Ein Leberproblem kann zu Schmerzen in der rechten Schulter führen.
- Blockierungen in der Halswirbelsäule können ihre Ursache in einer vorangegangenen Bronchitis haben.
- Ist ein Wirbel über längere Zeit blockiert, schickt er über die zugehörige Nervenbahn möglicherweise ständig „Fehlinformationen" an das zu versorgende Organ.
- Eine Nierenfunktionsstörung kann Knieschmerzen verursachen.
Hände, die „hören“…
Die Osteopathie bezieht im Gegensatz zu den meisten anderen Techniken in der Physiotherapie alle Körperstrukturen mit ein: Die inneren Organe, das endokrine Drüsensystem, das knöcherne Skelett, Muskeln, Faszien, Nervenbahnen etc. und das Craniosacrale System.
Die geschulten Hände des Therapeuten und ihre Fähigkeit zur Palpation (Untersuchung durch Abtasten und Erfühlen der unter der Haut liegenden Organe, Muskeln, Sehnen etc.) sind in der Osteopathie die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Diagnose und Behandlung. Der erfahrene Osteopath „hört“ („Listening“) das Gewebe ab und erspürt auch minimalste Bewegungen, Bewegungseinschränkungen, Blockaden, Spannungen und Strömungen in allen Systemen des Körpers.
Mit Hilfe spezieller Zug-, Druck- und Verschiebetechniken werden Verklebungen oder ligamentäre Anhaftungen der Organe gelöst, das Gewebe drainiert und mobilisiert. Die Durchblutung und die Lymphzirkulation werden angeregt, Muskelverspannungen, Stoffwechsel und die Funktion des Nervensystems werden verbessert. Die Vitalität der Organe wird angeregt und der Körper bekommt die Chance, sich selbst zu regulieren.
Die drei Fachgebiete der Osteopathie sind:
- Viszerale Osteopathie
- Strukturelle Osteopathie
- Craniosacrale Osteopathie (oder Craniosacral Therapie)
Osteopathie in der Physiotherapie
Die Osteopathie stellt aus Sicht der Physiotherapie die ideale Erweiterung der Manuellen Therapie dar, wobei sie diese an therapeutischen Möglichkeiten um ein Vielfaches übertrifft. Durch ihr ganzheitliches Verständnis lenkt sie zudem den Blick auf die Zusammenhänge und das Zusammenspiel aller Körperfunktionen, statt isoliert die orthopädischen Probleme zu betrachten.
Daher etabliert sich die Osteopathie immer stärker im Tätigkeitsbereich des Physiotherapeuten. Sein medizinisches Wissen wird in hohem Maße ergänzt und seine therapeutische Kompetenz um äußerst wirksame Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten erweitert.
Indikationen
|
|
|
In der Praxis Lothar Teuber arbeiten alle Therapeuten in unterschiedlichen Schwerpunkten (Kiefergelenksprobleme, Kopfschmerz, Migräne, Schwindel, Säuglinge, Kleinkinder) mit Techniken der Osteopathie.